Swiss Epic 2023 the Way - Brennende Fußsohlen und Schweiß in Strömen
Die nächste Nacht ist identisch wie die Bergwelt - auf und ab - Augen zu Augen auf. Nur die 253-2 findet in den Schönheitsschlaf. Ich hüpfe zwischenzeitlich auf das Sofa nebenan und auch dort sollte es nicht klappen. Ich entpuppe mich als Heimschläfer - naja wenigstens der Stuhlgang funktioniert auswärts (-;.
Die Nacht ist kurz - na gut gepennt? Nein, aber ich boxe mich hier heute durch. Nach dieser Etappe muss ich einfach schlafen können. 81 Kilometer mit 2361 Höhenmeter stehen auf dem Profil.
Schwerfällig geht es nach dem Frühstück für mich in den Bikekeller und ich bin mir sicher mit der Bewegung kommt die Leichtigkeit zurück. Passend zum Start neutralisiert das Adrenalin die Müdigkeit in meinem Körper. Wir klatschen uns ab und ziehen los - die lange Überfahrt nach St. Moritz.
Die Sonne zeigt sich nicht sofort, es ist leicht frisch aber gut zu fahren! Unglaublich aber wahr - ich fühle mich trotz eines Unfalls mit einer kleinen Schulterprellung (am Vortag) sehr gut und auch Thorsten 2 ist in bester Verfassung.
Berauscht von der Natur
Berauscht von der der Natur fressen wir Kilometer um Kilometer und wir merken die Strecke liegt uns. Wir ackern uns die engen Wald-Serpentinen und den Albulapass hoch. Ich höre gedanklich alles brennt von Johannes Oerding - heiße Fußsohlen vom Druck auf den Pedalen. Der Schweiss fließt in Strömen, aber wir sind voll drin und erklimmen die Bergspitze.
Die Alphornbläser sind mehr und mehr zu hören und wir spüren sehr wohl, gleich haben wir es!
An der Servicestation verpflegen wir uns ausreichend - yes wir sind ready for Downhill! Ein langer aber gut fahrbarer Abwärtstrail erwartet uns. Im Rausch der natürlichen Sinne genießen wir die Abfahrt, aber immer mit der nötigen Obacht - keinen Bock auf ungeliebte Sidewall-Reifenschlitzer, die das Aus bedeuten könnten.
Das Ziel und den Schlaf vor Augen
Wir meistern die Talfahrt, bezwingen noch kleinere Steigungen und genießen das Gefühl, nicht total abgeschlagen das Ziel zu erreichen. Wir gehen direkt an die Futterluke, füllen unsere Speicher auf und lassen die Etappe gedanklich Revue passieren.
Wir bringen die Räder zum Bike-Depot und dann ab in die Herberge.
Im Hotel angekommen - juhu, ich kann erstmalig schlafen!
Nicht sehr lange aber endlich mal fest. Nachmittagsschläfchen beendet - Massage, Essen und ab in das Bett.
Packliste Swiss Epic
Nichts vergessen für das epische Radrennen in den Alpen:
u.a.: 2 x Radhose, 4 x Radsocken, 4 x Trikots, Radschuhe, Handschuhe, Armlinge, Beinlinge, Fahrradcomputer, Po-Creme, eigene Gels, Müsliriegel, Magnesium, Triggerstab, Jogginghose, Allwetterjacke, Mütze, Fahrradschloss (sicher ist sicher), Unterwäsche, Trinkflaschen, Multitool, Kabelbinder, gepackte Kulturtasche.